Geschichte
Wer aber war Mutter Franzl wirklich?
Sie war wohl eines der größten Originale unserer Heimat. Weit über Schwabenlands Grenzen hinaus war sie in den Jahren 1875 bis 1920 als Gastwirtin auf der Kuchalb bekannt. Kaum einmal wurde sie mit ihrem wirklichen Familiennamen genannt, den für die Mehrzahl ihrer Gäste war sie nur die Franzl von der Kuchalb oder eben einfach die „Mutter Franzl“.
Ihre hervorstehendsten Züge waren: derber Humor, gute Menschenkenntnis, Unbefangenheit gegen jedermann, auch gegen hochgestellte Persönlichkeiten und vor allem Schlagfertigkeit. Unzählige Wandergruppen des Schwäbischen Albvereins, besonders aus der Stuttgarter Gegend, kehrten gerne bei Mutter Franzl ein, in der Hoffnung, neben der leiblichen Stärkung frohe Stunden durch ihren räßen Humor zu erleben. Allerdings kamen sie nicht immer auf ihre Rechnung, wenn es zu viele der hungrigen und durstigen Wanderer waren, die auch aus weiter Ferne in derselben Hoffnung die Kuchalb angesteuert hatten.
Am originellsten war sie im kleinen Kreis, vor allem an Samstagen, wenn sie sich müde von der Wochenarbeit, zu den Gästen an einen kleinen Tisch um eine Petroleumlampe gesellte, und ihre Lebensweisheiten spontan von sich gab. Sie wusste um die Schwächen jedes einzelnen ihrer Gäste und kam einmal ein neues Gesicht in die Gaststube, vermochte sie innerhalb von kürzester Zeit einzuordnen.